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Mitteilung des Bürgermeisters der Gemeinde Rangsdorf - Einwohnerzuwachs im Mittelzentrum Zossen - Erhebliche Verkehrsauswirkungen für die Gemeinde Rangsdorf

13.12.2018

In der Märkischen Allgemeinen Zeitung im Zossener Lokalteil Seite 17 vom 11. Dezember 2018 geht es unter der Überschrift „Gehemmtes Wachstum“ um die neueste Prognose der Einwohnerentwicklung des Landes Brandenburg für die Region Berlin-Brandenburg bis 2030, konkret um die Entwicklung für die Landkreise Dahme - Spreewald und Teltow – Fläming.

 

Positiv an dieser neuen Bevölkerungsprognose ist, dass sie viel mehr als vorherige Prognosen die Realität nun teilweise abbildet: In dem Artikel wird die Zossener Bürgermeisterin mit der Aussage zitiert, dass Zossen einen Plan aufstellen müsste, um einen Teil der Einwohner so schnell wie möglich wieder los zu werden. Hintergrund ist wohl, dass Zossen schon heute mehr Einwohner hat als nach der Prognose vorgesehen.

 

Zossen kann und darf als Mittelzentrum im Land Brandenburg auch von der Einwohnerzahl jährlich wachsen. Auch deshalb erhält Zossen für die Wahrnehmung der Aufgaben eines Mittelzentrums zusätzlich jährlich finanzielle Mittel in Höhe von 800.000 Euro vom Land Brandenburg.

 

Leider kümmert sich die Stadt Zossen aber nicht um die Probleme, die durch das Einwohnerwachstum von Zossen in anderen Orten verursacht werden. Die Gemeinde Rangsdorf wendet regelmäßig bei neuen Bebauungsplänen der Stadt Zossen ein, dass es keine ausreichende Verkehrslösung für die B96 zwischen Zossen und der Autobahn A10 gibt, um dieses Einwohnerwachstum verkehrlich zu bewältigen. Damit verstärken sich an der B96 in Groß Machnow und Rangsdorf die verkehrlichen Probleme. Diese Einwände werden regelmäßig mit dem Hinweis auf die mittelzentrale Bedeutung durch die Stadt bei der Bauleitplanung abgewogen. Dies ist auch nach der Landesplanung in Brandenburg rechtens.

 

Ein Mittelzentrum zu sein - und dafür in den letzten Jahren zusammen erhebliche finanzielle Mittel in Höhe von mehreren Millionen Euro zu vereinnahmen - bedeutet aber aus meiner Sicht auch die Verantwortung für Lösungen im Mittelzentrumsbereich zu übernehmen, wenigstens für die durch die örtliche Bauleitplanung selbst verursachten Verkehrsprobleme. Nach der jüngsten Verkehrszählung wird die B96 in Groß Machnow vor der Grundschule inzwischen von mehr als 12.000 Fahrzeugen täglich genutzt. Der Verkehr auf der B96 hat nicht zuletzt wegen des Wachstums in Zossen in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Vorschläge oder Anregungen für eine Lösung des Verkehrsproblems gibt es aber bisher aus der Stadt Zossen nicht. Das Verkehrsproblem betrifft nicht nur Groß Machnow, sondern mindestens auch die Ortsdurchfahrt der B96 in Dabendorf und die Ausfahrten aus Rangsdorf auf die B96. Schon weil es auch zum Teil die Stadt Zossen selbst betrifft, sollte man Lösungen von den Verantwortlichen in Zossen erwarten dürfen.

 

Bisher ist aber eher das Gegenteil passiert. Eine gemeinsame Ortsumgehung für Zossen und Groß Machnow wurde bisher von der Stadt Zossen abgelehnt und ist deshalb auch nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden. Dort ist nur die Ortsumgehung für Groß Machnow als Bedarf ausgewiesen.

 

Um nicht falsch verstanden zu werden: Es ist nicht mein Anliegen, Zossen irgendwelche finanziellen Mittel wegzunehmen. Auch habe ich nichts gegen ein Einwohnerwachstum in Zossen. Die Verantwortlichen in Zossen sollten jedoch endlich auch als Mittelzentrum handeln und nicht ihre Verkehrsprobleme ohne konkrete Lösungen an anderer Stelle abladen.

 

gez.

Rocher

 

Bild zur Meldung: © Foto: Archiv Gemeinde Rangsdorf - Bürgermeister Klaus Rocher