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Mitteilung des Bürgermeisters der Gemeinde Rangsdorf - Erste Zukunftskonferenz mit konstruktiver Bürgerbeteiligung: Grün, grüner, Rangsdorf

21.01.2019

Alle Rangsdorfer waren am 19. Januar 2019 zur 1. Zukunftskonferenz ins Rathaus eingeladen. Ca. 70 Teilnehmer brachten ihre konstruktiven Ideen ein und beschäftigten sich am Samstagnachmittag intensiv mit der künftigen Entwicklung unserer Gemeinde.

 

Im Fokus der 1. Zukunftskonferenz stand das Thema Wohnen, Natur, Umwelt und Klima. Gemeinsam stellten sich die Teilnehmer der wichtigen Frage, wie nachfolgende Generationen in unserem Ort leben werden.

 

Zu Beginn wurden die Konferenzbesucher detailliert über die aktuellen Rahmenbedingungen der Rangsdorfer Entwicklung und über das Potential von Lückenbebauungen informiert, die zum weiteren Zuzug neuer Einwohner führen können.

 

Die Firma terraplan berichtete über den Stand der aktuellen Planungen sowie über Ideen für das Konversionsgelände und lud zur gemeinsamen Diskussion darüber ein. Nach einem Überblick über die Ergebnisse der Fragebogenaktion sammelten die Teilnehmer die verschiedenen Themen, mit denen sie sich anschließend in kleinen Gruppen auseinandersetzten. In Form von Tischgesprächen wurden gemeinsam Ziele und Maßnahmenvorschläge entwickelt. Die daraus resultierenden Erkenntnisse wurden zusammengeführt und diskutiert.

 

Zum Thema Einwohnerentwicklung wünschten sich die Teilnehmer eine Quote bei größeren Bauprojekten, die zum Bau eines bestimmten Anteils mietpreisgebundenen Wohnraums verpflichtet. Bei Neuvermietungen sollen Einwohner Vorrang haben und der Zuzug müsse gestaltet werden.

 

Preiswerter und generationenübergreifender Wohnraum wurde von einer zweiten Gruppe zum Thema Wohnangebote gefordert.

 

Eine Vielzahl konkreter Vorschläge wurde zum Thema Verkehr erarbeitet. Eine Begrenzung des individuellen Verkehrs sei durch einen besseren öffentlichen Nahverkehr möglich. Das Modell „Kiss and Ride“ könnte den Verkehr an der Grundschule vermindern, wenn sich die Eltern schon auf dem Parkplatz von ihren Kindern verabschieden. Damit die Einpendler, die künftig die S-Bahn in Rangsdorf nutzen werden, nicht ins Ortszentrum fahren müssen, sollte der S-Bahnhof am Rand des Ortes gebaut werden. Weitere Ideen waren das Aufstellen von Fahrradboxen am Bahnhof, die überregionale Radwegeanbindung und die Sanierung von Fußwegen. Zudem forderte die Gruppe für den gesamten Ort eine Tempo-30-Zone.

 

Dem Rangsdorfer See, der Landwirtschaft und den Grünflächen war eine weitere Diskussionsrunde gewidmet. Mehr Raubfische könnten im Rangsdorfer See für eine ausgeglichene Population und Verbesserung der Wasserqualität sorgen. Parkgebühren sollten am Seebad erhoben und für die Sanierung des Sees genutzt werden. Außerdem wurde mehr aktive Bürgerbeteiligung gefordert, um den grünen Charakter der Gemeinde zu erhalten. Der Slogan „Grün, grüner, Rangsdorf“ entstand während der Diskussion.

 

Auch bei dem Thema Bückergelände spielte die Erhaltung der Natur eine große Rolle. Zudem diskutierten die Teilnehmer hier das Verkehrskonzept und wünschten sich bezahlbare und altersgerechte Wohnangebote sowie Raum für das Bückermuseum und Gastronomie.

 

Mehr Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, öffentliches WLAN und die Notwendigkeit der neuen Sportanlage, die auf dem Bückergelände geplant wird, wurden in einer weiteren Gruppe thematisiert.

 

Da zur Lebensqualität auch kulturelle Angebote gehören, wünschen sich viele Rangsdorfer ein Bürgerhaus als Treffpunkt und als Veranstaltungsraum. Eine Gruppe fand dafür sehr konkrete Argumente. So seien ein Flügel für Konzerte und multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten wichtig. Mit modernen Konzepten könnten das Bücker- und das Eissegelmuseum hier zu einem Anziehungspunkt werden. Außerdem könnte das Bürgerhaus ein Lesecafé beherbergen.

 

Beim Thema Gewerbe und Informationstechnologien stand der Wunsch nach öffentlichem WLAN, zeitgemäßem Internet und Co-Working-Places auf dem Bückergelände im Vordergrund.

 

Die letzte Gruppe widmete sich der Kommunikation. Die Informationsverteilung und Bürgerbeteiligung sollten verbessert werden, beispielsweise regelmäßig im Quartal im offenen Bürgerdialog zu verschiedenen Themengebieten. Ein Online-Newsletter und ein interaktiver Kalender sowie der intensive Austausch mit anderen Gemeinden wurden ebenfalls angeregt. Als Bürger selbst mehr Verantwortung zu übernehmen und das Miteinander zu fördern, zum Beispiel bei gemeinsamen Arbeitseinsätzen im Frühling und Herbst, waren weitere Handlungsansätze.

 

Erfahrene Städteplaner der Firma complan moderierten die Zukunftskonferenz, die von den Teilnehmern sehr positiv in dieser Form der direkten Bürgerbeteiligung aufgenommen wurde.

 

Auf Basis dieser Ergebnisse soll gemeinsam mit den politisch Aktiven aus dem vorläufigen Gemeindeentwicklungskonzept ein integriertes Gemeindeentwicklungskonzept entstehen.

 

gez.

Rocher

 

Bild zur Meldung: © Foto: Archiv Gemeinde Rangsdorf - Bürgermeister Klaus Rocher