Gedenkveranstaltung zum 20. Juli 2021

22.07.2021

In einer Gedenkveranstaltung im Aeroclub der Seeschule erinnerten am 20. Juli Vertreter der Gemeinde Rangsdorf, des Kulturvereins Rangsdorf e.V. sowie ein Vertreter des Forums für Konversion und Stadtentwicklung (FOKUS) an die Geschehnisse um den 20. Juli 1944, die Widerständler um Stauffenberg und deren Schicksal sowie das ihrer Familien.

 

Stefan Rothen und Norbert Krüßmann vom Kulturverein Rangsdorf e.V. widerspiegelten in einer szenischen Lesung die Begebenheiten nach dem missglückten Attentat in der Wolfsschanze bis zur Landung der Maschine in Rangsdorf anhand eines Zeitzeugenberichts des damals 23-jährigen Bordfunkers Oswald Bauernschubert.

 

Bauernschubert berichtete Rothen 2011 in einem Interview über die Ereignisse des Tages und hinterließ historisch relevante Informationen, die bis dahin noch unbelegt und teilweise sogar unbekannt waren.

 

Im Anschluss an die Lesung  wurde der Film "Der Flughafen Rangsdorf. Ein Flugplatz der Geschichte“ von Gabi Schlag und Elke Müller-Weidt mit freundlicher Genehmigung des rbb gezeigt, in dem Zeitzeugen und Zuschauer auf dem bewachten Gelände des Bücker-Flugzeugwerkes zu Wort kamen, um über ihre persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen zu berichten.

 

Markus Hennen von FOKUS würdigte in seiner Ansprache Oberst Georg Hansen, der als Mitverschwörer galt und in dessen Haus im Grenzweg hier in Rangsdorf in Vorbereitung auf den Umsturzversuch konspirative Treffen der Verschwörer um Stauffenberg stattfanden. Hansen wurde wie viele andere verraten, verhaftet und in einem Schauprozess zum Tode verurteilt.

 

Die stellvertretende Bürgermeisterin, Simone Götsche, mahnte an diesem Tag, den Verschwörern auch in der heutigen Zeit  Anerkennung, Respekt und Wertschätzung zu zollen. Sie brachte ihr Unverständnis dafür zum Ausdruck, dass dieses Mahnmal wiederholt, zuletzt in der vergangenen Woche, beschädigt, teilweise zerstört und die Gedenktafel entwendet wurde.  Denn in dem Bewusstsein, beim Scheitern des Attentats willkürliche Konsequenzen des NS-Regimes für sich und die Familien zu erfahren, wagten die Verschwörer dennoch den Versuch, den Krieg und die nationalsozialistische Diktatur zu beenden.

 

Nach dem gescheiterten Attentat am 20. Juli 1944 und der fehlgeschlagenen Operation Walküre ließ noch in der Nacht zum 21. Juli Generaloberst Fromm per Standgerichtsurteil Oberst Claus Graf von Stauffenberg und Werner von Haeften gemeinsam mit Friedrich Olbricht, Ludwig Beck und Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim im Hof des Bendlerblocks erschießen. Die Rache Hitlers war furchtbar. Er verkündete noch in der Nacht vom 20. zum 21. Juli, dass er die Verschwörer „ausrotten“ würde. In Schauprozessen wurden die Verschwörer zum Tode verurteilt und in Plötzensee grausam hingerichtet.

 

gez. Götsche

weitere stellvertretende Bürgermeisterin

 

Bild zur Meldung: © Markus Hennen