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„Catcalling“ ist kein Kompliment

16.06.2022

Zum bundesweiten Aktionstag gegen „Catcalling“ am 10. Juni haben die Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinden Blankenfelde-Mahlow und Rangsdorf das Thema der sexuellen Belästigung in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Unter „Catcalling“ werden alle sexuell konnotierten Verhaltensweisen bzw. verschiedene Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt im öffentlichen Raum zusammengefasst.

 

Beispiele für „Catcalling“ sind:

 

- Pfeif- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, anzügliche Sprüche auf offener Straße

- übergriffige Nachrichten auf Social Media

- ungewollte Konfrontation mit Bildern oder Videos sexuellen Inhalts im Netz

 

„Catcalling“ richtet sich hauptsächlich gegen jüngere Frauen. Belästigungen auf der Straße wirken sich bei Betroffenen körperlich und emotional aus: Sie berichteten von Symptomen wie Muskelverspannungen, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit sowie starker Angst, z. B. vor Vergewaltigung oder davor, die eigene Privatsphäre nicht schützen zu können. „Catcalling“ führt dazu, dass Frauen und Mädchen Bereiche im öffentlichen Raum meiden und sich nicht mehr unbefangen in der Öffentlichkeit bewegen.

 

44 Prozent Frauen und 32 Prozent Männer haben solche sexistischen Angriffe schon erlebt: Das hat eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ergeben.

 

Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Peggy Heydick aus Rangsdorf und Violetta Rehm auf Blankenfelde-Mahlow beteiligen sich an einer Aktion, die auf Belästigungen im öffentlichen Raum hinweisen sollen. Denn Fakt ist: sexuelle Belästigung ist kein Kompliment.

 

Von Juni 2022 bis Mai 2023 sind Betroffene aufgerufen, ihre erlebten Belästigungen per E-Mail an gleichstellung@gv-rangsdorf.de zu melden.

 

Am zweiten Aktionstag, dem 9. Juni 2023, werden diese Übergriffe mit Kreide an den Orten sichtbar gemacht, an denen sie stattgefunden haben. Ziel der Aktion ist es auch, in Rangsdorf die Stellen zu ermitteln, die von Frauen aus diesen Gründen gemieden werden.

 

gez. Rocher

 

Bild zur Meldung: © pexels.com